Die Gründung eines „Wahlvereins zur Erzielung volkstümlicher Wahlen“ am 17. Februar 1890 war die Geburtsstunde der SPD. Die Mitglieder waren bereits vorher aktiv. Bei der folgenden Reichstagswahl erhielt der Kandidat der Sozialdemokraten in Zirndorf die meisten Stimmen. Er hieß August Bebel und kandidierte im Wahlkreis Erlangen- Fürth- Hersbruck.
In der Region setzten sich die Mitglieder vor allem für die Rechte der Arbeiter und ihrer Familien ein. Daneben pflegte man auch die Geselligkeit, zum Beispiel durch gemeinsame Ausflüge in die Umgebung.
Einige Jahre später (1899) waren die Sozialdemokraten so aktiv, dass sich die bürgerlichen Parteien für die Landtagswahl zu einer „Antisozialistischen Partei“ zusammenschlossen, um „endgültig Front“ zu machen. Sie unterlagen jedoch. Die sozialdemokratische Liste erhielt doppelt so viele Stimmen wie die Konservativen.
Solche Ergebnisse gab es in der Folgezeit häufiger. Nur bei den Gemeindewahlen war man in der Minderheit. Denn dafür gab es ein besonderes Wahlrecht, das von der Bezahlung einer hohen Bürgerrechtsgebühr abhing. Dies wurde später geändert und die SPD wurde auch im Stadtrat eine bestimmende Kraft.
Autor: Klaus Übler